Das Jahr 2021 war geprägt durch die Entwicklungen der COVID-19-Pandemie, da die Massnahmenverschärfungen wie auch der Verlauf der Infektionswellen das Verhalten der öV-Kund:innen massgeblich beeinflussten. Die COVID-19-Pandemie hatte im Jahr 2021 unter anderem folgende Auswirkungen auf den Tarifverbund OSTWIND:
Zu Beginn der «ausserordentlichen Lage» im Jahr 2020 setzte der Bund zwei Systemführer (SBB AG für den Schienenverkehr und Postauto AG für den Strassenverkehr) ein. Sie gewährten, dass alle Verkehrsanbieter im öffentlichen Verkehr der Schweiz die gleichen Massnahmen umsetzten. Die Unternehmen im OSTWIND folgten auch im Jahr 2021 den Entscheiden der Branche.
Der öffentliche Verkehr der Schweiz und damit auch der OSTWIND stützten die Strategie des Bundes. Bereits zu Beginn des Jahres 2021 beschloss der Bundesrat weitreichende Massnahmen wie die Verlängerung der Schliessung von Restaurants, Kultur-, Sport- und Freizeitanlagen sowie die Schliessung von Läden mit Waren des nicht-täglichen Bedarfs. Weiter galt ab 18. Januar 2021 eine Home-Office-Pflicht und die Einschränkung privater Veranstaltungen und Menschenansammlungen auf fünf Personen. Der Bundesrat empfahl den Bürger:innen, zu Hause zu bleiben. Nach ersten Lockerungen am 1. März 2021, nahm das öffentliche Leben ab April, hauptsächlich aber mit den weitgehenden Lockerungen am 31. Mai 2021, wieder Fahrt auf. Grossveranstaltungen waren ab Juni mit Einschränkungen wieder möglich. Die Maskenpflicht in den Aussenräumen im öffentlichen Verkehr wurde aufgehoben, jedoch blieb die Maskenpflicht in den Verkehrsmitteln bestehen. Im Juni 2021 wurde zudem eine Zertifikatspflicht eingeführt, welche im Herbst weiter ausgedehnt wurde. In den Ostschweizer Kantonen wurde über die Massnahmen des Bundes hinaus eine Maskenpflicht an den Haltestellen auch im Freien erlassen. Diese Situation mit unterschiedlichen Massnahmen durch Bund und Kantone war für die Unternehmen im öffentlichen Verkehr schwierig. Dem steilen Anstieg der Infektionszahlen folgten ab 20. Dezember 2021 wiederum weitgehenden Beschränkungen wie die Home-Office-Pflicht und Empfehlungen zur Reduktion der Mobilität.
Im Jahr 2021 war die Summe der im Gebiet des Tarifverbundes OSTWIND gefahrenen Personenkilometer um 10-15% tiefer als im Jahr 2019 respektive wie vor der Pandemie.
Durch den Nachfrageeinbruch aufgrund der Massnahmen und Empfehlungen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie gingen die Einnahmen des Tarifverbundes OSTWIND im Jahr 2021 um rund 33.2 Million CHF gegenüber dem Normalbetrieb (Jahr 2019) zurück.
Die ursprüngliche Prognose für das Jahr 2021 wurde im Jahr 2020 wegen der extremen Einnahmenausfälle aufgrund der COVID-19-Pandemie korrigiert.
Umsatzvergleich
Ist 2021 mit Ist 2019 | -16.02% |
Ist 2021 mit Ist 2020 | + 9.86% |
Ziel des Tarifverbundes OSTWIND im Jahr 2021 war, die Kund:innen wieder für den öV zu gewinnen. Alle Marketingmassanahmen wurden wie geplant durchgeführt. Die Freizeitkampagnen waren insbesondere im Herbst 2021 sehr erfolgreich. Die Umsätze bei den Monats- und Jahresabos stiegen langsamer als bei den Einzelbilletten. Hier ist ein verändertes Kundenverhalten ersichtlich. Die Kund:innen reagierten auf die Unsicherheiten der Pandemieentwicklung und der verhängten Massnahmen.